Wenn ein Hindernis auftaucht und unsere Pläne durchkreuzt, haben wir verschiedene Optionen zu reagieren. Die Frage ist, ob wir uns unserer Optionen bewusst sind. Wir haben es selbst in der Hand, uns emotional auszubalancieren und bei Hürden autonom und gelassen zu reagieren.
Neulich in der Mittagspause: Waldarbeiten versperren den Weg in den Wald. Ich hatte mich sehr auf einen Waldspaziergang gefreut und hätte mich darüber ärgern können.
Manchmal – oder oft – stellt sich unseren Plänen etwas in den Weg, etwa eine Erkrankung, ein Streik, ein Betreuungsengpass.
Wir haben immer verschiedene Optionen zu reagieren. Wenn es uns gut geht, können wir flexibel mit Unsicherheit und Unerwartetem umgehen. Wenn nicht, lohnt es sich besonders, zu analysieren, warum wir uns über eine Situation aufregen und mental an ihr hängenbleiben:
- Wenn wir scheinbar automatisch in eine Reaktion hineinrutschen und meinen, nicht anders reagieren zu können, ist das ein Hinweis darauf, dass wir nicht passend zur Situation autonom im Hier und Jetzt handeln, sondern aus einem erlernten hinderlichen Muster heraus. Stress begünstigt dies.
- Wenn wir uns lange über etwas ärgern, das wir nicht ändern können, so könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass wir generell mit etwas unzufrieden sind, dass wir zu viel Stress haben.
Was habe ich in der konkreten Situation gemacht? Ich habe für mich das Beste aus der Situation gemacht, bin einem Trampelpfad durchs Unterholz gefolgt, den ich sehr schön finde und den ich sonst nicht gewählt hätte. Mein Ziel der Entspannung bei einem schönen Waldspaziergang habe ich doch erreicht, weil ich es flexibel verfolgt habe. Mit Ärger wäre dies nichts geworden.
Wenn sich eine alte Tür schließt, öffnet sich im Leben eine neue. Wir können neue Erfahrungen machen, wir müssen sie nur zulassen. Gerade Krisen und Hindernisse können uns persönlich weiterbringen. Manchmal ist es von Vorteil, wenn wir aus unserer Komfortzone gezwungen zu werden.
Die Fähigkeit, sich emotional gut auszubalancieren, sich emotional immer wieder ins Lot zu bringen, ist ein Zeichen gelungener Selbstführung – und damit auch Voraussetzung für gute Führung. Autonomie, verstanden als eine bewusste Reaktion auf die Realität im Hier und Jetzt, ist dafür ein zentraler Faktor, den zu stärken wir uns immer wieder bemühen sollten.
Was wir tun können, um auch bei unerwarteten Situationen autonom zu handeln:
- Unsere innere Welt aufgeräumt halten: Gut in uns hineinhorchen und reflektieren, was wir brauchen und bei Bedarf Änderungen anstoßen.
- Erforschen: Sind wir generell unzufrieden mit unserem Leben, verunsichert oder stark gestresst? Auf welcher Ebene liegt das Problem? Was könnten oder sollten wir ändern?
- Achtsamkeit und Stille praktizieren: Meditation, Yoga, Zeiten des Rückzugs, Spaziergänge im Grünen.
Welche Tipps hast Du, um emotional ausbalanciert und autonom mit Hindernissen umzugehen?